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„Als ich das erste Mal Amerika sah, das heisst New York, um sieben Uhr abends, diesen schwarzen und goldenen Block in der Nacht, sich im Wasser spiegelnd, war ich völlig hingerissen. Jemand neben mir auf dem Schiff sagte: ‚Es ist ein Paillettenkleid’, und das half mir, mein eigenes Bild zu finden. New York erschien mir wie ein Goldklumpen."
Henri Matisse 1930
Wir kamen zwar nicht wie Matisse 1930 mit dem Schiff in New York an, aber dennoch ist auch der Blick aus dem Flugzeugfenster auf die im Dunst liegende Stadt beeindruckend.
Die USA spielen bei der Beschäftigung mit Matisse eine wichtige Rolle. Dort wurde das Werk von Matisse schon seit seinem Durchbruch als „Fauve“ umfangreich von wichtigen Sammlern geschätzt und gekauft.
Nicht zuletzt war das Werk von Matisse später durch die Galerie seines Sohns Pierre in New York stets präsent. Er trat auch als Vermittler für Aufträge amerikanischer Sammler wie beispielsweise das Ehepaar Brody in Los Angeles auf.
Die USA widmen sich nicht nur kunsthistorisch, sondern auch restauratorisch dem Werk Matisse. Für die papiers découpés ist vor allem Antoinette King, ehemalige Papierrestauratorin am MoMA zu nennen, die 1977 einen grundlegenden Artikel zur Arbeitsweise und Technik veröffentlichte.
Das Museum of Modern Art (MoMA), wo sich Alfred Barr besonders um Matisse verdient gemacht hat, besitzt neben vielen Gemälden sehr wichtige papiers découpés. Bei einem Besuch vor Ort war es besonders spannend, „La Piscine“ und „Souvenir d’Océanie“ mit „Acanthes“ zu vergleichen. Ein reger und fruchtbarer Austausch mit den dortigen Restauratoren und Kuratoren drehte sich unter anderem um die verschieden gealterten Hintergründe der Werke.